Mitmachen, Konzentration und ein gewisser Ehrgeiz sind die Zauberworte
„Musik für Alle“ an der Riedseeschule
An der Riedseeschule wird „Musik für Alle“ in der 2. und 3. Jahrgangsstufe für die Ganztageskinder angeboten.
Birgit Wiedemann: Koordinatorin, Grundausbildung und Klavier
Bevor die Kinder die Möglichkeit haben, ein Jahr lang ein Instrument zu lernen, gibt es in der 2. Jahrgangsstufe das ganze Schuljahr über Musikalische Grundausbildung (3 Schulklassen). Die Kinder haben eine zusätzliche Stunde Musik – ergänzend zum regulären Schulunterricht. Normalerweise ist im Rahmen von „Musik für Alle“ zusätzlich zur Musikschullehrkraft eine Grundschullehrkraft während des Musikunterrichts anwesend. Da in der 2. Jahrgangsstufen in der Riedseeschule in diesem Schuljahr Halbtages- und Ganztageskinder gemischt sind, ist dies leider nicht möglich. Daher kommen die „Ganztageskinder“ zu mir in den Unterricht, während die „Halbtageskinder“ von ihrer Klassenlehrerin betreut werden. Dies war anfangs bei den „Halbtageskindern“ und ihren Eltern auf Unverständnis gestoßen, da sie ebenfalls sehr gerne dieses zusätzliche Angebot der Musikschule in Anspruch genommen hätten.
In der 3. Jahrgangsstufe werden zur Zeit folgende Instrumente angeboten:
Klavier, Blockflöte, Gitarre, Schlagzeug, Geige, Euphonium.
Zu Beginn des 3. Schuljahres hatten die Kinder die Möglichkeit, im Rahmen eines zweiwöchigen „Instrumenten-Karussells“ die einzelnen Instrumente kennenzulernen und auszuprobieren, ehe sie sich für eines entschieden.
Yoshiko Kondo-Fenner: Geige
Musik ist eine Sprache, die auf der ganzen Welt gesprochen wird. Aber wie alle anderen Sprachen muss man auch die musikalische Sprache richtig lernen. Dafür braucht man Zeit und Geduld. Doch wenn man das gelernt hat, hat man lebenslang Freude daran.
Das Projekt „Musik für alle“ eröffnet die Möglichkeit für alle Kinder, die bisher keine Berührung zu Musikinstrumenten hatten, aktiv musizieren zu können.
Es ist wundervoll, dass ich als Lehrerin die musikalische Entwicklung der Kinder begleiten kann.
Ruben Dura, Euphonium
Seit dem Schuljahr 22/23 wird bei „Musik für Alle“ zum ersten Mal das Euphonium angeboten. Das Euphonium für die Kinder aus der 3. Klasse anzubieten, war von Anfang an eine spannende und herausfordernde Idee. Allein der Transport der Instrumente, die nicht gerade klein sind, ist für die Kinder ein Abenteuer, aber mit den richtigen Taschen und etwas Willen geht es gut!
Die nächste Frage war, ob die Kinder sich für so ein unbekanntes und großes Instrument interessieren würden, aber nach dem Instrumentenkarussell waren viele Anmeldungen für das Euphonium da und der Unterricht konnte mit zwei 4er-Gruppen losgehen.
Nach ein paar Monaten Unterricht können die Kinder die ersten Lieder spielen und wir bereiten uns für das geplante Vorspiel am Ende des Schuljahres vor. Es wird bestimmt ein spannender Auftritt!
Luigi Jordan, Gitarre
Im „Mufa“-Unterricht sind wir zwei Gruppen mit jeweils fünf Kindern. Wir beginnen den Unterricht gemeinsam mit dem Stimmen der Gitarren. Dazu benützen die Schüler eine App, das macht ihnen immer viel Spaß.
Danach spielen wir einen Kanon und verschiedene Lieder und am Ende mache ich eine Zusammenfassung vom Unterricht und erkläre, was zuhause täglich geübt werden sollte.
Michael Drunkenpolz: Blockflöte
… nicht so schnell ….
… klingt ja ziemlich schief …
… die Note ist definitiv auf meiner Blockflöte nicht drauf …
… ist das Instrument kaputt, ich muss die Blockflöte wohl sauber machen?
… zum Glück, schon besser …
… üben?... ich habe nie Zeit …
Solche Kommentare zeigen, ein Instrument zu lernen ist nicht immer einfach!
Mufa gibt die Chance in einem übersichtlichen Zeitrahmen ein selbstgewähltes Instrument auszuprobieren und kennenzulernen. Mitmachen, Konzentration und ein gewisser Ehrgeiz sind die Zauberworte, die einen weiterbringen. Klappt etwas nicht wie gewünscht oder erhofft, muss ein anderer Weg eingeschlagen werden, neue Ideen sind gefragt und siehe: Nichts ist unmöglich.
Was gibt es Wichtigeres im Leben, als diese Erkenntnis.
Daesik Lee, Schlagzeug
Vor Beginn des Schlagzeugunterrichts in der Riedseeschule habe ich mir viele Gedanken gemacht, wie man in einer Gruppe Rhythmen und Grooves beibringen kann. Bei Schlagzeug braucht man eine gute Koordination zwischen Händen und Füßen. Die verschiedenen Rhythmen versuchen wir über Sprachrhythmen zu verinnerlichen, z.B. Patsch, Pingpong, Teekanne, Schokolade…Dann dürfen die Schüler:innen eigene Rhythmen erfinden, was viel Spaß macht und motivierend ist. Auf diese Art und Weise haben alle schon große Fortschritte gemacht.