Artikelsammlung Wintersemester 2020/2021

"Ja, das machen wir!"

Am 17. und 18. Oktober 2020 fand der 65. Jugendwettbewerb des Tonkünstlerverbandes Baden-Württemberg in der Musikhochschule Stuttgart statt. Wir haben dazu Stimmen gesammelt und gratulieren allen Preisträger*innen und Lehrer*innen.

Geschafft! Das Flötenquartett mit Alix Hoppe, Estelle Schittler, Isa Kielwein und Mariella Galloro ist beim Tonkünstlerwettbewerb in AG II angetreten. Hier mit ihrer Lehrerinn Sabine Beisswenger in der Musikhochschule Stuttgart. Foto privat.

„In den Vorbereitungen haben wir manchmal mit und manchmal ohne Trennwand gespielt. Ich war froh, dass wir beim Wettbewerb keine Trennwände hatten, sondern nur mit Abstand gespielt haben. Es fehlte ein bisschen die stimmungsvolle Verkündung des Ergebnisses durch die Jury. Wir waren aber trotzdem froh, dass wir überhaupt spielen konnten.“
Estelle Schittler, Flötenquartett, Klasse Beisswenger

„Ein Wettbewerb während der Pandemie? Ja, das machen wir! So war ziemlich direkt die Reaktion des Flötenquartetts, das ich gemeinsam mit Annette Haberkern, einer Kollegin aus Wendlingen, auf „Jugend Musiziert“ vorbereitet habe. Die vier waren durch die Corona-Krise jäh aus dem Wettbewerb herausgerissen worden. Umso mehr freute es uns Lehrerinnen, dass unsere Schülerinnen Lust hatten, beim Jugendwettbewerb des DTKV Baden-Württemberg unter besonderen Bedingungen teilzunehmen. Aber wie würden wir das mit den Proben hinbekommen? Es musste auf jeden Fall ein Raum her, der groß genug ist, damit alle Hygienevorschriften eingehalten werden können. Das erschwerte natürlich die Planung. Bald war aber eine Lösung gefunden und alle waren froh, sich wiederzusehen und wieder -  wenn auch mit Abstand - miteinander musizieren zu können. Etwas einfacher war es bei meiner Solistin: Sie wurde von ihrem Bruder begleitet, sodass sich hier die Proben- und Unterrichtssituation natürlich viel entspannter darstellte. In den Tagen vor dem Wettbewerb stiegen die Infektionszahlen in Stuttgart wieder rasch an, sodass wir bangen mussten und die Befürchtung hatten, dass auch dieser Wettbewerb am Ende nicht würde stattfinden können. Zu unserer großen Freude war es aber unter strengen Hygiene-Maßnahmen möglich, den Wettbewerb durchzuführen. Rückblickend sind wir alle froh, uns auf dieses „Experiment“ eingelassen zu haben. Diesen Wettbewerb werden wir sicher nicht so schnell vergessen!“
Katharina Schröter, Lehrerin für Querflöte

Nur ein Elternteil und der Lehrer bzw. die Lehrerin durften beim Wettbewerb zuhören. Der Trompeter Lukas Wiedmann im Kammermusiksaal der Musikhochschule. Foto privat.

„Es war nicht so schlimm, wie ich mir es vorgestellt habe. Nur schade, dass so wenige zugehört haben. Aber so war ich nicht so aufgeregt.“
Lukas Wiedmann, Trompete, Klasse Florian Schiessler

„Mein Schüler spielte Sonntagmorgen um 9 Uhr. Seine Familie und ich waren die einzigen im Saal. Dadurch war es leider sehr nüchtern und so gut wie ohne Atmosphäre. Die Organisation war aber in Ordnung und hat gut geklappt. Yuko Nagy hat sehr schön begleitet. Danke nochmals an Yuko!“
Alexander Beer,  Lehrer für Trompete

„Ich fand schön, dass der Wettbewerb überhaupt stattfinden konnte und für mich war es jetzt kein großer Unterschied zu einem Wettbewerb ohne Corona.“
Samuel Liebhäuser, Trompete, Klasse Florian Schiessler

„Ich fand, man hat von den Corona Maßnahmen nicht viel gemerkt und sich in keiner Weise eingeschränkt gefühlt.“
Johanna Gühring, Trompete, Klasse Florian Schiessler

„Für mich war es eine ganz neue Erfahrung, einen Wettbewerb in Corona-Zeiten zu spielen. Wenn es keine Anspielprobe im Konzertraum gibt, ist das schon ein bisschen verunsichernd. Die Vorbereitung auf den Wettbewerb war auch ganz anders. Sonst hatten wir immer viele Vorbereitungskonzerte. Außerdem war nie ganz klar, ob der Wettbewerb wirklich stattfinden würde oder nicht. Es war aber trotzdem auch sehr spannend, in solchen Zeiten einen Wettbewerb zu spielen.“
Helen Brecht, Fagott, Klasse Oliver Hasenzahl

„Wettbewerbe sind wichtige Ziele, deshalb mag ich Wettbewerbe. Es geht mir weniger um einen 1. Preis. Viel wichtiger ist die Entwicklung bis zum Wettbewerbstag. Und es gilt eine Balance zu finden zwischen Fordern und Fördern. Da habe ich mir unter Corona-Bedingungen doch Sorgen gemacht, das muss ich zugeben. Meine Schüler hatten nur zwei Proben mit Klavier. Ob das als Vorbereitung ausreicht? „Sollen wir den Wettbewerb nicht lieber sein lassen?“, habe ich deshalb einen meiner Schüler gefragt. Der hat mich erstaunt angeschaut. „Warum möchtest Du den Wettbewerb spielen, Du hast ein ganz neues Programm?“, hake ich nach. Seine Antwort: „Weil es mir Freude macht!“ Da habe ich nicht mehr gefragt, sondern weitergearbeitet. Auch an meinem Mut, mal ein weniger ausgearbeitetes Programm zu präsentieren. Stressig war es dann schon ein bisschen auf der Bühne, aber auch ein gutes Gefühl. Denn es war der Schritt, den alle ohne Wettbewerb nicht gegangen wären.“
Oliver Hasenzahl, Lehrer für Fagott

Preisträger

Querflöte

  • Silke Becker, AG 5, 1. Preis (Klasse Katharina Schröter)
  • Jule Stegemann, AG 5, 1. Preis und Mozartpreis (Klasse Vítor Diniz)

Trompete

  • Lukas Wiedmann, AG1c, 1. Preis (Klasse Florian Schiessler)
  • Salvatore Galloro, AG 4, 2. Preis (Klasse Alexander Beer)
  • Johanna Gühring, AG4, 1. Preis (Klasse Florian Schiessler)
  • Samuel Liebhäuser, AG4, 1. Preis (Klasse Florian Schiessler)

Fagott

  • Toya Shirakura, AG 3, 1. Preis (Klasse Oliver Hasenzahl)
  • Helen Brecht, AG 3, 2. Preis (Klasse Oliver Hasenzahl)
  • Camilo Calzada, AG 4, 1. Preis (Klasse Oliver Hasenzahl)

Bläserensemble

  • Flötenquartett, AG 2, 1. Preis (Klasse Sabine Beisswenger)
    Alix Hoppe, Estelle Schittler, Isa Kielwein, Mariella Galloro
  • Flötenquartett, AG 5, 1. Preis (Klasse Katharina Schröter)
    Anna-Maria Gaese, Marie Handwerk, Franziska Höffler (a.G.), Nina Binder (a.G.)

Klavier

  • Helena Belgardt, AG 1c, 1. Preis (Klasse Felipe Valério)
  • Willy Siegel, AG 2, 3. Preis (Klasse Alexander Altmeyer)
  • Nelson Zhang, AG 2, 1. Preis (Klasse Felipe Valério)
  • Adrian Arke, AG 3, 3. Preis (Klasse Ilonka Heilingloh)
  • Hamming Deng, AG 3, 2. Preis (Klasse Romuald Noll)
  • Maria Schlumberger-Ruiz, AG 3, 1. Preis (Klasse Romuald Noll)
  • Anna Ulmschneider, AG 3, 1. Preis (Klasse Romuald Noll)
  • Tianyi Cui, AG 4, 1. Preis (Klasse Romuald Noll)
  • Samuel Choi, AG 5. 1 Preis (Klasse Romuald Noll)

Text: Oliver Hasenzahl

Eine musikalische Reise mit Ludwig

Kiste mit Groschen
Holzkiste mit Groschen

Durch die aktuellen Verordnungen wurden alle Veranstaltungen abgesagt und unsere Reise muss nun anders als geplant stattfinden.
Wir reisen zu euch nach Hause, auf den Computer oder das Handy und feiern mit euch Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag.

Unsere Reise beginnt bei dem berühmten Komponisten Johann Sebastian Bach mit einer Allemande für Violine solo. Danach geht es weiter nach Ungarn, zu Bela Bartok, von dem wir einen Tanz aus den rumänischen Volkstänzen für Violine und Klavier hören. Im benachbarten Österreich besuchen wir Franz Schubert, von dem ihr einen Walzer für Klavier solo hört und fliegen anschließend weiter in wärmeres Klima, nach Südamerika, um mit zwei Geigen eine Salsa zu tanzen. Unsere musikalische Reise beenden wir mit einer Gavotte des russischen Komponisten Dimitri Schostakowitsch. Dieses Stück wurde für zwei Geigen und Klavier komponiert und so konnten wir alle doch noch gemeinsam auftreten. Die Reise zu den einzelnen Komponisten wird begleitet von dem Stück “Die Wut über den verlorenen Groschen” von Ludwig van Beethoven, unserem Geburtstagskind.

Text: Corinna Hentschel
Video: Nathalie Dahme
Foto: Nathalie Dahme

Eine musikalische Reise mit Ludwig

Wir, Nathalie Dahme, Corinna Hentschel und Carolin Pfrommer, wollten eigentlich im Rahmen des 11. Stuttgarter Musikfests für Kinder und Jugendliche die kleinen und großen Konzertbesucher auf eine musikalische Reise mitnehmen. Ludwig van Beethoven sollte mit uns durch das Programm tanzen und die verlorenen Groschen mit eurer Hilfe wiederfinden. Jede dieser Münzen war ganz besonders, denn sie nahmen den Besitzer auf eine musikalische Reise mit. So besonders wie die Groschen waren auch deren Musikstücke – Tänze, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Beethoven war leider ziemlich unordentlich und so war diese Holzkiste eines Tages verschwunden und Beethovens Wut über die verlorenen Groschen riesig.

Hauptstandort

Stuttgarter Musikschule
Rotebühlplatz 28
70173 Stuttgart
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Telefon (07 11) 21 66 62 30