Unser Flug verging fast wie im Flug… wenn auch nicht ganz ohne Aufregung. Allesamt waren morgens kurz vor acht am Bus, nur der Bus ließ auf sich warten. Aber auch das war dank des großzügigen Puffers kein Problem. Statt 8:00 Uhr ging es dann 8:45 Uhr los mit einem kleinen Abstecher über Zuffenhausen um auch Thalia noch aufzugabeln, die überraschend einem schweren Stau ausgesetzt war;) Dann starteten wir durch mit einem Busfahrer, der uns mit seinem Fahrstil sicher schon ein wenig auf die Turbulenzen in einem Flugzeug vorbereiten wollte. Am Flughafen angekommen, brauchte es doch einige Zeit, alle 20 Leute auf die vier Cellokoffer und vier Geigenkisten zu verteilen. Aber mit zwei Damen vom Check-in, die sich dann ganz uns widmeten, ging alles langsam aber stetig voran. Und beinahe reibungslos, wäre da nicht die „0“ in der Passnummer gewesen, die beim Ausfüllen des Visums für ein „O“ gehalten wurde. Oh, dieser kleine, feine Unterschied zwischen Reisepass und Visum sorgte nun doch für Aufregung. Als wäre der Stau für Thalia nicht Aufregung genug gewesen, musste nun auch noch schnell ein neues Visum für sie her. Kein Problem, in Windeseile, wenn auch nicht ohne Nervenkitzel, hatte sie das Problem im Griff. Die Daten wurden erneut ins Handy gehackt und das neue Visum ließ zum Glück nicht auf sich warten. Dann lief alles wie am Schnürchen, Securitycheck, Boarding und ab da wurde gegessen und geschlafen. (Sophia)
Zwischenstopp in Dubai - Außentemperatur 38 Grad
Beine vertreten und anschließend 13 weitere Stunden fliegen, essen und schlafen.
Ankunft am 5.4. um 21:50 - 14 Grad
Aus dem Flieger raus und durch die Sicherheitsschranken. Alles einfach- zwei winzigen Zwischenfälle: Jonathan wurde schnell vom Securitypersonal geholfen seinen Reisepass zu bergen, den er um besonders sicher zu gehen oder weil er besonders müde war, besonders tief in die Scanapparatur gesteckt hatte. Alma und ihr Cello wurde einmal herausgefischt, wahrscheinlich um deren Beziehungsstatus nochmal zu verifizieren.
Aber dann waren wir plötzlich in Australien. Alle Instrumente heil, alle Schüler drin! … Aufatmen und in den Bus steigen und weiter ging’s. Wir wurden schon am Flughafen herzlich von einer Gastmutter empfangen und fuhren anschließend zur Trinity Presbyterian Church nach Camperwell.
Am 6.8.25, ca. 0:00 und nach 36 Stunden unterwegs sein wurden alle Schüler dort von ihren Gasteltern herzlich in Empfang genommen.
Geschafft, das Reisen hat vorerst eine Ende! (Sophia)
6.8. Unser erster Tag in Melbourne
Von dem langen Flug erschöpft erholten wir uns am ersten Tag in Melbourne mit einem langen Schlaf bis 12 Uhr. Danach beeilten wir uns vor der Probe um 14 Uhr in der St. Stephens Church Richmond, einer schönen Kirche in der Umgebung, noch etwas zu essen. Während die Cellisten ihre Saiten, die sie während des Fluges heruntergestimmt hatten, wieder auf die normale Tonhöhe hochstimmten, rissen eine A- und eine D-Saite. Diese konnten jedoch schnell ersetzt werden, da Frau Scheifler in der Stadt Ersatzsaiten kaufte. Wir probten "Introduction and Allegro" von Edward Elgar (noch ohne das Melbourne String Ensemble), "Hotel de Ville" von Michael Nyman und die Streicherserenade Tschaikowskys. Anschließend fuhren wir das erste Mal mit der Melbourne'schen Tram in die Innenstadt, wo die ganze Gruppe in China-Town nach einem geeigneten Abendessen suchte. Nach längerem hin und her hatten alle ihre Wunschmahlzeit gefunden. Schnell zogen einige Gerichte jedoch misstrauische Blicke auf sich (Innereien, schleimige Vietnamesische Nudelsuppen, Blutiges Rindfleisch, dass sich dann aber als Ente mit Lebensmittelfarbe herausstellte, etc.) Das Ende des ersten Tages verbrachten wir mit einem kleinen Stadtbummel, auf dem wir uns australische SIM-Karten kauften. Während die anderen noch in der Stadt bleiben, wurden wir von unserer Gastfamilie abgeholt, um schon etwas früher zu schlafen. (Theo&Jakob)
7.8. Skyline, Royal Botanical Garden und Proben mit dem MSE
Den zweiten Tag in Melbourne starteten wir mit einem Bus Drive in die Innenstadt, ca. 15min. von unserem Suburb „Kew“ entfernt. Wir waren um 10 Uhr verabredet, aber schon um 09:00 Uhr in der Stadt, also hatten wir noch etwas Zeit, uns ein wenig umzuschauen und die Stadt zu erkunden. Mit einem Kaffee gestärkt und einer leckeren Sushi-Rolle in der Hand machten wir uns also auf zum Yarra River, welcher sich einmal durch die gesamte Stadt bis zum Hafen schlängelt und die Pflanzen und Tiere in die Stadt bringt. Nach einem kurzem Spaziergang gingen wir dann zu dem Treffpunkt, den wir am Abend davor ausgemacht hatten, um das gesamte JuKo zu treffen. Dieser befand sich an einem oft fotografierten und beliebten Platz, der Flinders Street Railway Station. Von dort ging es dann gemeinsam mit der Gruppe zu Fuß den Fluss entlang, bis wir im Botanischen Garten Melbournes landeten und verschiedenste Pflanzenarten entdecken konnten. Ein Highlight waren auf jeden Fall die beiden Papageien, auf die wir am Parkeingang einen Blick erhaschen konnten. Nach einer guten Stunde im Botanischen Garten trafen wir uns dann wieder, um gemeinsam zur St. Stephens Church zu laufen, wo wir am Nachmittag und Abend proben sollten. Auf dem Weg dorthin gingen wir durch ein Viertel, wo so viele Streetfoodläden waren, dass sich jede/-r etwas passendes heraussuchen konnte. So konnten wir wenig später unsere zweite Probe in Melbourne starten. Zuerst probten wir Tschaikowskys Streicherserenade und „Hotel de Ville“ von Michael Nyman. Um ca. 18:00 Uhr traf nach und nach dann das MSE, das Melbourne String Ensemble ein, mit denen wir gemeinsam an dem Werk „Introduction and Allegro“ von Edward Elgar arbeiteten. Diesen Teil der Probe übernahm der australische Orchesterleiter Finton Murphy. Viele unserer Gastfamilieneltern hatten für uns gekocht, so dass wir in der Kirche zu Abend essen konnten. Nach der Probe, die sehr ergiebig und inspirierend war, wurden wir von unserer Gastmutter Ren abgeholt und konnten den Abend mit unsere gesamten Gastfamilie im Wohnzimmer bei einem Stück Kuchen ausklingen lassen. Jetzt liegen wir im Bett und hoffen, durchschlafen zu können, denn gestern hatte der Jetlag andere Pläne und weckte uns bereits um 04:00 Uhr :) (Raphael&Konrad)
8.8. Auf der Jagd nach dem Känguru falsch abgebogen
Den dritten Tag unserer Australientour starteten wir schon um 6 Uhr morgens, da wir unser Glück versuchen und auf Kängurusuche gehen wollten. Durch das nette Gespräch, das wir mit unserer Gastmutter führten und die damit einhergehende Katzenfütterung brachen wir allerdings erst um ca. 8:30 Uhr zum Yarra River auf. An unserem Startpunkt der Tour angekommen, war Natur allerdings zunächst Fehlanzeige, stattdessen fanden wir uns auf einer Großbaustelle für ein neues Autobahnkreuz wieder. Nach einem strammen Fußmarsch entlang dieser und etlicher Golfplätze, haben wir dann doch noch Natur gefunden, von Kängurus allerdings weit und breit keine Spur. Auf dem Weg durch das Wilson Reservat, haben wir allerdings eine Vielzahl an fremdem Vogelgesängen wahrnehmen, sowie hier und dort auch einen Papagei oder ein paar Enten im Dickicht erkennen können. Dann galt es allerdings auch schon möglichst schnell zum Melbourne Museum zu gelangen. Trotz unserer baustellenbedingten beträchtlichen Verspätung, erreichten wir das Museum zur gleichen Zeit wie der Rest unseres Orchesters. In den folgenden eineinhalb Stunden lernten wir nun einiges über die sogenannten First Nations, die Ureinwohner Australiens, sowie über die australische Natur im Allgemeinen. Sehr beeindruckend war dabei die Forest Galerie, in welcher die australische Flora und Fauna im Bereich der Regenwälder zu bestaunen war, sowie die Anpassungen der einzelnen australischen Pflanzen an die regelmäßigen Waldbrände. Im Milarri Garten konnten verschiedenste Pflanzen und ihre Verwendungszwecke bei den First Nations betrachtet werden. In der angrenzenden First Peoples Ausstellung Wominjeka gab es vieles zur Geschichte und das Leben der First Peoples früher und heute. Besonders nachhaltigen Eindruck hat dabei das Aufzeigen des brutalen Vorgehens der europäischen Siedler und die drastischen Nachwirkungen, welche teils bis heute noch anhalten, hinterlassen. Beim Verlassen des Museums bemerkte Theo, dass sein Rucksack aus seinem eigentlich verschlossenen Spind verschwunden war. Wir waren schon kurz davor, das Personal nach den Überwachungskamera-Aufzeichnungen zu fragen, als der Rucksack dann doch eine Reihe weiter gefunden wurde. Auf diesen Schock folgte die Bahnfahrt zur Kirche und das wohlverdiente Mittagessen, welches mit bestem Sushi, Banh mi und dergleichen genossen wurde. Die Probe die für 14 Uhr angesetzt war, begann daher mit leichter Verspätung.Nach der auf unsere Probe folgenden Probe mit dem MSE, fuhren wir nach Hause und rundeten den Abend im Zusammensein mit unserer Gastfamilie ab, wo wir auch zum ersten Mal unseren Gastvater kennenlernten und die Pläne für den kommenden Tag schmiedeten. (Max&Peter)
9.8. Konzert mit dem Melbourne String Ensemble
Heute haben wir nach einer kleinen Gesangseinlage für unsere Gastschwester, da sie Geburtstag hat, ein leckeres Frühstück genossen. Danach haben wir uns mit der Bahn auf dem Weg in die Stadt gemacht. Den Vormittag haben wir gemeinsam in der Stadt verbracht. Wir waren shoppen, Kaffee trinken und haben uns anschließend in einem Park zum Kartenspiel niedergelassen. Danach eilten wir zum Konzertort um pünktlich bei der Anspielprobe zu erscheinen. Nach einer kleinen Stärkung mit Pizza war es dann soweit. Das erste Konzert war da! Zuerst spielten wir zusammen mit dem Melbourne String Orchestra. Danach begann dann unser Programm. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass das Konzert super lief , jedoch ist in dem Stück Psycho Elisabeths Seite gefazt. Glücklicherweise hatte Elisabeth eine zweite Saite dabei, weshalb dies kein Problem war. Nach dem Konzert wurden wir von unseren Gasteltern nach Hause gefahren und haben gemeinsam den Abend ausklingen lassen.
(Thalia&Anna)
10.8. Melbourne-Forster-Tidal River
11.8. Ein freier Tag im Nationalpark
Ein Orchester wandert (und friert, schwitzt, staunt und isst): Unsere Abenteuer an der australischen Küste
Nach einem fast ausschlaffreundlichen Morgen starteten wir den Montag – ganz klassisch wie ein echter Ensemblehaufen auf Tour – mit einem ausgiebigen Frühstück. Von Müsli über Toast bis hin zu Rührei, Bacon und Kaffee, der fast wach gemacht hat – alles dabei. Frisch gestärkt, brachen wir dann zur „Wanderung“ im Nationalpark auf. Dass niemand von uns richtige Wanderschuhe dabei hatte? Purer Stil. Echte Musiker*innen wandern eben in Sneakern. Dafür wurden wir belohnt: strahlendblauer Himmel, null Regen und gute Laune. Am ersten Strand angekommen waren wir alle erstmal... sprachlos. Weiter ging’s über Hügel, Felsen und schließlich zu einem Spot mit echter Kletteroption – was einige von uns sofort nutzten, um sich an den Felsen auszutoben. Mittag gab’s mit Meeresrauschen und Sand zwischen den Zehen – besser als jede Kantine. Sonne auf der Haut, ein bisschen Siesta-Feeling und dann zurück in Richtung Unterkunft, denn das große Highlight wartete noch: Baden im Meer! Einige Mutige wagten sich tatsächlich ins Wasser – was ungefähr so warm war wie ein Kühlschrank auf Nordpoleinstellung. Aber Hey, wir haben sogar ein Känguru gesichtet. (Anmerkung der Redaktion: ein Wallaby) Zum Abendessen gab’s selbstgegrillte Burger. Mit Grillzange, Feuer, Teamwork und viel Hunger wurden wahre Burger-Meisterwerke geschaffen. Danach? Zusammensitzen, quatschen, lachen, Sternenhimmel genießen. Orchesterromantik in ihrer besten Form. (Elisabeth&Maria)
12.8. Tidal River-Melbourne Airport-Sydney
Nach einem Tag voller Abenteuer hieß es Dienstag: Abreise. Leider. Wir fielen kollektiv aus den Betten (okay, einige mussten leicht gezogen werden) und machten uns auf Richtung Flughafen. Die Busfahrt verlief etwas holprig, der Weg war kurvig und die Sitze rutschig, weshalb einige unseren Kollegen von ihren Sitzen vielen. Dafür verging der Flug nach Sydney schnell. In Sydney angekommen, durften wir dann das klassische Tourerlebnis voll auskosten: Kisten schleppen. Aber: Alles ist heil angekommen – wir, die Instrumente, und sogar unsere gute Laune. Als Belohnung gab’s am Ziel ein richtig gutes Abendessen. Und dann? Kurz noch Sydney erkundet. Hochhäuser, Lichter, Wow-Momente – und das ganz ohne Filter. Zwei Tage, die wir nicht so schnell vergessen werden. Natur, Musik, Burger, Meer, Sonne, ein bisschen Muskelkater – und ganz viel Spaß. (Maria, Lissi)
13.8. Sydney und das NSYO
An unserem ersten Tag in Sydney durften wir den Vormittag individuell frei gestalten. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter, denn anders als der Wetterbericht angekündigt hat, schien die Sonne und nur wenige Wolken zogen über den strahlend blauen Himmel. Unser Ziel war natürlich das Sydney Opera House. Während einem 40-minütigen Spaziergang konnten wir schon allerlei Sehenswürdigkeiten betrachten: die Sydney Town Hall, das Queen Victoria Building, das Sydney Tower Eye, die St. Mary’s Cathedral und die State Library. In dem Queen Victoria Building stand ein frei zugängliches Klavier und einige JuKo-Mitglieder haben spontan für die einkaufenden Menschen gespielt und viel Applaus bekommen.Auf unserem Weg zum Opera House sind wir auch am Sydney Conservatorium of Music vorbeigelaufen, welches von einem wunderschönen Park umlegen war. Nachmittags fuhren wir ein Stündlein mit dem Zug nach Beecroft, wo wir mit dem Northern Sydney Youth Orchestra gemeinsam probten und Teile unseres Programms konzertierten. Nachdem der erste Probenteil mit dem jüngeren Orchester vorbei war, durften wir Side-by-Side mit dem älteren Teil des Orchesters gemeinsam Beethovens Prometheus-Ouvertüre und das berühmte Rondeau aus „Abdelazar“ von Henry Purcell. Nachdem wir Pizza gegessen, mit den Mitgliedern des Orchesters Gespräche zum Kennenlernen geführt und uns vom Orchester verabschiedet hatten, fuhren wir zurück nach Sydney und in unser Hostel, um einen entspannten Abend zu genießen. (Letizia&Domi)
Auch an diesem Tage erwachten wir mitten in Sydneys Herzen, im Youth Hostel der Millionenstadt - direkt dort, wo das Leben pulsiert und die Stadt nie schläft. Ungeachtet des grauen Regenschleiers, der sich an diesem Tage über Sydney gelegt hatte, waren einige von uns bereits früh auf den Beinen, um den hauseigenen Pool auszutesten zu können. Nachdem endlich alle Förmlichkeiten eingeholt worden waren, konnte es losgehen und wir stürzten uns in das zugegebenermaßen relativ kalte, kleine Becken. Nach dieser kurzen, aber intensiven Erfrischung stand dann für die Hälfte der Gruppe eine Besichtigung der Sydney Opera Hall an, während sich andere mit Sydneys großer Museenvielfalt beschäftigten. Beeindruckt von diesen Besichtigungen und den daraus gewonnenen Erkenntnissen ging es dann für das ganze JuKo auf eine Bootstour, die uns vom Sydney Harbour aus direkt an all dem vorbeifuhr, wofür tagtäglich Tausende Sydney besichtigen. Dementsprechend ließ sich niemand diesen besonderen Moment nehmen und wir genossen den beeindruckenden Überblick, dem man sich trotz des auf See stürmischen Wetters zweifelsohne nicht entziehen konnte. So landeten wir mit zerzausten Haaren in Manly, einem Strand in Nähe der Metropole, an dem wir uneingeschränkt auf Erkundungstour gehen konnten. Die fortgeschrittene Zeit trieb die Meisten relativ schnell zu den verschiedensten Imbissen. Glücklicherweise konnte hier wirklich der Geschmack eines Jeden abgedeckt werden, ganz egal ob Japanisch oder Döner, Fisch & Chips oder Matcha Latte, alle wurden fündig. Durch die Stärkung zu weiteren Erlebnissen motiviert betraten wir erneut die Fähre, die uns zurück in jene Weltstadt bringen konnte, in der wir momentan verweilten. Dort angekommen entschieden einige von uns, den Weg zurück zum Hostel anzutreten, um den Pool in Angriff nehmen zu können, während sich der Rest zur Sydney Harbour Bridge hingezogen fühlte, von der aus man im beginnenden Sonnenuntergang einen atemberaubenden Blick über Australiens größte Stadt erhaschen konnte. Etwas erschöpft von den Eindrücken des Tages fanden sich alle Musiker schließlich beim Abendessen in der Herberge ein. Der Tag neigte sich dem Ende - ebenso unsere Kraft - und so versuchten alle nach freier Abendgestaltung und gemeinsamem Spaß, ausreichend Schlaf zu finden, schließlich sollte es am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe bereits in eine weitere beeindruckende Stadt in Australien gehen. Was wir in Brisbane wohl alles erleben werden? Es bleibt spannend…
15.8. Ein Reisetagebuch voller Kontraste
Der heutige Tag begann alles andere als entspannt. Wir verließen nicht ganz pünktlich 7:30 unsere Hostel und machten uns vollbepackt auf den Weg. Am Sydney Hauptbahnhof herrschte das blanke Chaos: Einige aus unserer Gruppe hatten es nicht rechtzeitig in den Zug geschafft, so dass wir zwischen offenen Türen, hektischen Rufen und kurzen Diskussionen versuchten, alle doch noch in Bewegung zu setzen. Schließlich rollte der Zug dann mit allen vollzählig Richtung Flughafen – ein kleines Drama zum Auftakt unserer Reiseetappe. Am Sydney Airport legte sich die Nervosität langsam und der anschließende Flug nach Brisbane verlief angenehm ruhig. Schon beim Aussteigen spürte man die andere Atmosphäre: freundlich, entspannt und vor allem sonniger. Vom Flughafen aus ging es für uns direkt zu unserer Hauptorganisatorin Andrea Messenger. Bei ihr zuhause wurden wir mit einer großen Auswahl von gutem Essen empfangen – vielfältig, lecker und genau das, was wir nach dem Reisetag brauchten. Nach einem kleinem Verdauungsspaziergang im Park nebenan hieß es Pause in der Sonne, schlafen und Karten spielen. Der gesamte Nachmittag erwies sich als der perfekte Kontrast zum hektischen Vormittag, bevor sich unsere Wege trennten und jeder von seiner Gastfamilie abgeholt wurde. Ein Tag, der mit Stress begann und mit Ruhe, Gemeinschaft und Herzlichkeit endete. Genau so dürfen Reisetage aussehen.
(Doro&Johanna)
16.8. Brisbane, unsere Gastorchester und unsere neuen Gastfamilien
Morgens früh um 9:00 haben wir uns alle im Old Museum of Melbourne, dem riesigen Probenort des Queensland Youth Orchestras getroffen. Ab da wurde Proben gelauscht, Proben Blatt spielend beigewohnt, vor den jungen Orchestern ein kleines Konzert gegeben und zum Abschluss auch nochmal an den eigenen Stücken für‘s Sonntagskonzert gefeilt. Das Orchesterzentrum beherbergt jeden Samstag alle Orchester unterschiedlichen Niveaus und auch die Big Band. Es gibt so viele Säle, dass fast alle gleichzeitig proben können und es wimmelt überall nur so von jungen MusikerInnen.
Ein intensiver Probentag ging 16:30 zu Ende. Im Anschluss flogen alle wieder zu ihren Gastfamilien aus und verbrachten ihren Abend dort auf ganz unterschiedliche Weise.
(Sophia)
Alma und Franka: Nachdem wir sehr lecker chinesisch essen waren ging es noch zu einer Lichtshow mit Musik in der St. Stephens Cathedral
Jakob und Theo: Nach vielen Mario Kart Runden mit unserem Gastbruder
Max, Konrad und Raphael: Omlettefrühstück bei Familie Messenger
Julia, Doro, Johanna, Thalia und Anna: wir hatten einen wunderschönen Blick auf Brisbane bei einer kleinen Bootsfahrt. Nach einem kurzen Spaziergang am Flussufer entlang kamen Johanna, Doro und Julia mit ihrer Gastfamilie vorbei und es gab ein leckeres Essen. Zum Abschluss haben wir noch eine gemeinsame Runde „ Lügen“ gespielt.
17.8. Unser Konzerttag in Brisbane
Heute ist unser musikalischer Abschlusstag. Um 13:30 Uhr werden wir zusammen mit dem WSSO = Western Suburbs String Orchestra im Old Museum Brisbane konzertieren. Doch zuerst proben wir auf der großen Bühne im Saal. Die Idee, im Stehen zu spielen können wir erfreulicherweise nach wenigen Minuten aufgeben - im Sitzen klingt es sehr gut und sieht viel besser aus. Bei der Probe ist Feintuning angesagt - Intonation und Balance und immer wieder Intonation! In der Mittagspause zum Lunch gibt es Sandwiches, Wasser und Tee. Und natürlich viele Gespräche mit den australischen Gastgebern. Dann ist es Zeit fürs Konzert. Zuerst spielen die beiden australischen Ensembles - hier beeindrucken vor Allem die Stücke von australischen Komponisten vertraute und gleichzeitig fremde musikalische Ästhetik wird mit einer gehörigen Portion Virtuosität dargeboten. Dann sind wir an der Reihe. Heute spielen wir die Abdelazar-Overture von Purcell OHNE Vibrato - mit phänomenalem Effekt - die resultierende Klarheit und Kraft bereiten große Freude. Als Zweites spielen wir ‚unser Lied‘ - den langsamen Satz aus Elgars Streicherserenade. Die tiefe Klang gewordene Emotionalität ist äußerst berührend. Und dann Tschaikowsky. Diese Streicherserenade ist dem JuKo geradezu auf den Leib geschrieben. Hier passt einfach alles: Zusammenspiel, Virtuosität dynamische Bandbreite und durchweg höchste Musikalität und Leidenschaft. Atemlose Stille in den Satzpausen und frenetischer Applaus am Ende - das war großartig! Wir bedanken uns mit dem Psycho-Prelude als Zugabe und verabschieden uns vom Publikum mit dem innig gesungenen ‚Evening rise‘. Nach dem Konzert muss dann unbedingt noch ein Foto vom Orchester gemacht werden bevor wir bei ‚meet-and-greet’ tolle Gespräche mit dem enthusiastischen Publikum führen. Ein solches Konzert verlangt geradezu danach mit einem gemeinsamen Essen abgerundet zu werden. Wir sitzen mit unseren Gastgebern in froher Runde beim Thailänder und lassen es uns richtig gut gehen. (Michael)
18.8. und 19.8. Unser letzter Tag in Australien und unsere Rückkehr nach Europa
Unser letzter Tag in Australien startete direkt mit einer kleinen Mutprobe: alle in einen Bus reinquetschen, während die Koffer im wackeligen Anhänger hinter uns fröhlich durchgeschüttelt wurden. Ganz ehrlich – das Ding sah aus, als würde es gleich auseinanderfallen. Abenteuerstimmung pur, noch bevor wir den Tierpark erreicht hatten! Dort warteten dann Kängurus, Koalas und sogar Krokodile auf uns. Und ja, man durfte die Kängurus wirklich streicheln – die Koalas aber lieber nicht, auch wenn sie superkuschelig aussahen. Wir hatten jede Menge Spaß, Fotos ohne Ende und wahrscheinlich mehr Tier-Selfies als in jedem Zoo daheim. Nach diesem tierischen Finale ging’s ab an den Flughafen. Alles lief glatt – bis Marc in Dubai seinen Boardingpass verlor. Für einen kurzen Moment sah es so aus, als würden wir ihn dort zurücklassen müssen (hätte immerhin Sonne gehabt). Zum Glück ging alles gut, und wir konnten gemeinsam weiterreisen. Nach einem endlos langen Tag kamen wir Dienstagabend wieder am Rotebühlplatz an: kaputt, traurig, dass die Reise vorbei ist, aber auch glücklich, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Zum Abschluss sangen wir noch ein letztes „Evening Rise“ – und damit endete unser Australien-Abenteuer. (Elisabeth&Maria)